12.11.2020 Sankt Martin grüßte zu den Balkonen hinauf

12.11.2020 Sankt Martin grüßte zu den Balkonen hinauf

Bischof Martin alias Horst Cönen sowie Kinder und Erwachsene des Reitercorps Gerresheim besuchten am Martinstag die Bewohner des Gerricusstifts und sangen Martinslieder.

Der Besuch des Sankt Martins im Gerricusstift hat Tradition: Seit mehr als 20 Jahren kommen Mitglieder des Reiter-Corps-Gerrresheim, einer Kompagnie der Sankt-Sebastianus-Schützen-

bruderschaft, in das Pflege- und Altenheim, um Martinslieder zu singen und um Weckmänner und kleine Sektflaschen an die Bewohnerinnen und Bewohner zu verteilen – in der Cafeteria und bei bettlägerigen Bewohnern auch auf den Zimmern.

Dieses Jahr ist es pandemiebedingt ein wenig anders. Horst Cönen, der bereits seit vielen Jahren in Gerresheim den Bischof Martin verkörpert, bleibt sicherheitshalber draußen vor dem Gerricusstift. Gemeinsam mit ein paar Kindern und Erwachsenen vom Reiter-Corps singt er Martinslieder und winkt den Bewohnerinnen und Bewohnern zu, die draußen auf dem Vorhof in ihren Rollstühlen sitzen, auf dem Balkon oder im Fensterrahmen stehen.

Danach wechselt die kleine Martinsgesellschaft den Standort. Im Garten an der Marienstatue des Düsseldorfer Künstlers Bernhard Kucken singen sie nochmals das Martins-

lied und grüßen nun auch den Bewohnerinnen und Bewohnern, die mit Rollstühlen und Rollatoren auf den großen Besucherbalkon im 1. Stock gekommen sind. Die Gerricusstift-Bewohner freuen sich, dass Sankt Martin und ein paar Kinder trotz Corona zu ihnen kommen.

„Schade für die Kinder“

Ihre Gedanken sind aber vor allem bei der jungen Generation. „Es ist so schade für die Kinder, dass die Martinszüge dieses Jahr ausfallen“, sagt die 90-jährige Marianne Catterfeld. „Die Mantelteilung und das Gripschen sind doch für Kinder fast so wichtig wie Weihnachten“, äußert auch Bewohner Uwe Bauersachs sein Mitgefühl.

Umgekehrt gibt es auf Seiten des Reiter-Corps viel Mitgefühl für die ältere Generation: „Die Älteren leiden in diesen Zeiten schon genug unter der Isolation, da sollte nicht auch noch der Besuch des Sankt Martin ausfallen“,

erklärt die Erste Rittmeisterin, Christiane Kamp, warum die Martinsaktion auch in diesem Jahr stattfindet. Bereits am Mittag hatten die Verantwortlichen des Reiter-Corps Weckmänner und Sekt angeliefert, damit beides pünktlich zur Kaffeezeit von den Mitarbeitern des Gerricusstifts verteilt werden konnte.

Die Spende kam auf jeden Fall gut an: Die 82-jährige Margret Sauerbier (ohne Foto) lobte, schon lange keinen so leckeren und saftigen Weckmann mehr gegessen zu haben. Und weil dieser auch noch so groß war, wollte sie den Rest noch am nächsten Tag genießen.

Text und „Außen-Fotos“ vom Sankt Martin: Angelika Fröhling
„Innen-Fotos“: Irene Hoppe