16.05.20 Erste Maiandacht vor der Marienstatue von Bernhard Kucken

16.05.20 Erste Maiandacht vor der Marienstatue von Bernhard Kucken

Es war eine Premiere zu der Monsignore Oliver Boss, leitender Pfarrer der Gemeinde St. Margareta, die Bewohnerinnen und Bewohner des Gerricusstifts am Donnerstag bei schönstem Sonnenschein begrüßte: Zum ersten Mal fand vor der Marienstatue im Außengelände des Pflege- und Altenheims eine Maiandacht statt.

Vor genau einem Jahr hatte der Düsseldorfer Künstler Bernhard Kucken die lebensgroße Figur – ein Unikat aus Steinguss, finanziert von der Bürgerstiftung Gerricus – im Garten aufgestellt und in einer kleinen Segnungs-Feier präsentiert. Schon damals wurden Andachten im Marienmonat Mai in Aussicht gestellt. Allerdings waren im Mai 2019 natürlich alle davon ausgegangen, dass eine solche Andacht jedem Gläubigen offen stehen würde. Nun musste die erste Maiandacht – wie zu Corona-Zeiten üblich – unter strengen Hygiene-Auflagen und im kleinsten Kreis stattfinden.

Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiter verfolgten die Gebete, Lieder und die kleine Ansprache von Monsignore Oliver Boss von den zugewandten Zimmer-Balkonen und der großen Balkon-Terrasse im ersten Stock aus. Drei Bewohner und zwei Mitarbeiterinnen saßen in Abstand zueinander auf Stühlen in der Gartenanlage. Nur sie konnten die Stein-Madonna von Bernhard Kucken von vorne sehen. Deshalb hatte Pfarrer Oliver Boss eigens auf dem provisorisch aufgebauten Altar eine kleine Marienstatue aus Holz aufgestellt und ihr Gesicht zu den Bewohnern auf den Balkonen gedreht.

Als Bibeltext wählte er die Pfingstgeschichte von den Jüngern Jesu aus, die sich ängstlich einsperren und nicht hinaustrauen. „Diese Situation ist mit Ihrer vergleichbar“, sagte Pfarrer Boss und spielte damit darauf an, dass die Gerricusstift-Bewohner seit Wochen die Einrichtung nicht mehr verlassen und erst seit Kurzem und unter Einschränkungen wieder Besuch empfangen dürfen.

Wie es sich zu einer Maiandacht gehört wurden auch zahlreiche Marienlieder gesungen. Beim bekanntesten Lied „Maria, breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus“ sangen die Bewohnerinnen und Bewohner besonders laut mit. Schließlich passte der Text perfekt zu ihrer derzeitigen Situation: „… lass uns darunter sicher stehn, bis alle Stürm vorübergehn! Patronin voller Güte, uns allezeit behüte!“

Text und Fotos: Angelika Fröhling