08.08.2019 Neue Ausflugsziele zu finden, ist für
Gerricusstift-Mitarbeiterin Irene Hoppe nicht schwer. Die Idee, einen
Ausflug zum Benrather Schloss zu organisieren, kam ihr beispielsweise
während des von ihr geleiteten Literaturkreises. „Auf Anregung einer
Bewohnerin las ich Woche für Woche aus dem Buch ‚Das alte Haus an der
Bilker Straße‘ von Heinrich Biesenbach vor“, erzählt Hoppe.
Eine der Hauptpersonen des Romans, Hugo von Velbrück, ist Meisterschüler der Düsseldorfer „Malerakademie“ und fertigt das Deckengemälde im Benrather Schloss an. „Da war es doch naheliegend, dass wir uns dieses Gemälde einmal anschauen fahren“, sagt Irene Hoppe. Anfang August nehmen vier Bewohnerinnen und ein Bewohner an dem Ausflug mit Schlossführung teil. Eine junge Führerin begleitete die kleine Gruppe durch die Sommerresidenz des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz und zeigte ihnen geheime Gänge der Dienerschaft und die Gemächer des Kurfürstenpaares.
Im Kuppelsaal war es dann zu sehen: Das Deckengemälde zeigt tatsächlich den in dem Roman beschriebenen Jagdzug der Göttin Diana. Einziger Unterschied: Im wirklichen Leben wurde es von Wilhelm Lambert Krahe gemalt, der später eine Zeichnerschule gründete, aus der die Düsseldorfer Kunstakademie hervorging.
Beim Ausflug zum Benrather Schloss ist Marianne Catterfeld dabei. Als
ehemalige Mitarbeiterin der Düsseldorfer Stadtbücherei („Ohne Buch ging
ich nie ins Bett“) ist sie natürlich Mitglied des Literaturkreises und
möchte auch bei diesem Ausflug nicht fehlen. „Ich habe früher öfter das
Benrather Schloss besucht und freue mich, wieder hier zu sein.“
17.07.2019. Von wegen die Jugend von heute denkt nur an sich: Ina Wietheger absolvierte ein Schuljahr lang ein Sozialpraktikum im Pflege- und Altenheim Gerricusstift. Jede Woche besuchte die 15-Jährige eine Bewohnerin, unterhielt sich mit ihr und machte kleine Spaziergänge mit der Rollstuhlfahrerin. Als sich das Sozialpraktikum dem Ende näherte, hatte die begeisterte Cello-Spielerin die Idee, die Bewohnerinnen und Bewohner des Gerricusstifts mit einem kleinen, klassischen Konzert zu erfreuen.
Gesagt, gefragt, getan: Ina Wietheger konnte ihre Mutter, die
Geigenlehrerin Petra Wietheger, sowie drei ihrer Schülerinnen für ein
privates Streicherkonzert gewinnen. So gaben am Dienstagnachmittag im
Speisesaal des Gerricusstifts Sophie Lindner (18 Jahre), Katharina
Dreist (16 Jahre) und Ida Raible (11 Jahre) in wechselnden
Konstellationen mit Ina und Petra Wietheger knapp eine Stunde lang
klassische Stücke auf Geige und Cello zum Besten, u.a. aus den „Vier
Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi, Menuette von Georg Philipp Telemann
und Volkslieder wie „Es klappert die Mühle“ und „Ein Männlein steht im
Walde“.
Elisabeth Föster, eine der rund 20 zuhörenden Bewohnerinnen und
Bewohner, fand das Konzert „phantastisch“ und rief den jungen
Musikerinnen begeistert nach: „Macht weiter so! Und kommt gerne wieder!“
11.07.2019. Unter diesem Titel kamen fast alle der insgesamt 103 Gerricusstift-Bewohnerinnen und -bewohner, Mitarbeiter und Angehörige zum diesjährigen Sommerfest zusammen. Wegen des wechselhaften Wetters wurde die Kaffeetafel kurzerhand in die Caféteria verlegt.
Passend zum Thema Meer sorgten zunächst der mit Matrosenmütze
gekleidete Fred Nik aus Hamburg Altona und Lili aus St. Pauli mit ihren
Liedern und Akkordeonbegleitung für Stimmung. Danach trat der
Seniorensingkreis der Gemeinde St. Margareta auf. Der von Ingeborg
Klüting geleitete, offene Singkreis hatte auch einige Lieder zum
Mitsingen dabei. Rasch wurden Liedzettel verteilt, so dass die
Gerricusstiftbewohnerinnen und -bewohner mit einstimmen konnten.
Zudem gab es ein kleines Gewinnspiel: Die Mitarbeiterinnen des
Sozialen Dienst gingen mit einem mit Muscheln gefüllten Glas herum und
ließen die Gerricusstift-Bewohner schätzen, wie viel Gramm die Muscheln
wogen.
Am frühen Abend versorgten Hauswirtschaftsleiterin Annegret Ullrich und ihr Team die Sommerfest-Gäste mit Leckerem vom Grill.
Schüler spielen mit Bewohnern Mau-Mau, Rommé und Schach
12.06.2019. Salih Colak und Matei Bucur rätseln. Die
13-jährigen Schüler des Gymnasiums Gerresheim sitzen mit Helga Koß und
Karl-Heinz Conzen vor einem Mensch-ärgere-dich-nicht-Spielbrett und
können sich nicht mehr erinnern, wie das Kartenspiel hieß, das sie bei
ihrem letzten Besuch im Pflege- und Altenheim Gerricusstift zusammen
gespielt haben. Der 68-jährige Conzen hilft: „Es heißt Mau-Mau.“
Zwei Tische weiter ist es anders herum: Hier erklären Max Bach und Maximilian Wittek der 96-jährigen Edith Szewczuk die Regeln des Rommé-Spiels. Während die beiden Schüler Rommé schon mit den Großeltern bzw. mit dem Vater gespielt haben, hatte die ehemalige Opernkostümbildnerin bisher keine Zeit und kein Interesse für Gesellschaftsspiele. „Früher habe ich jede freie Minute draußen mit meinen großen Hunden verbracht“, erzählt sie. „Doch heute möchte ich mal etwas Neues ausprobieren“, so Szweczuk.
Die Schüler der 8. Klasse, die an diesem Vormittag zum letzten Mal statt im Klassenraum im Gruppenraum des nahegelegenen Pflege- und Altenheims sitzen, nahmen ein Schuljahr lang an dem Projekt „Ich und die anderen“ teil. Andrea Daly, Lehrerin für katholische Religion am Gymnasium Gerresheim, gestaltet ihren Unterricht gerne mit einem praktischen Teil. „Religion muss sich auf das Leben auswirken“, findet sie. Im Pflege- und Altenheim Gerricusstift fand Andrea Daly einen dankbaren Partner für ihr Projekt. Seit den Herbstferien besuchte eine Gruppe von etwa 8 Schülern alle vier Wochen das Gerricusstift, um sich eine Stunde lang mit einer ähnlich großen Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern zum Gesellschaftsspielvormittag zu treffen. Das ist für beide Seiten ein Gewinn – da sind sich Lehrerin Andrea Daly und Katharina Beckord, die für den Sozialen Dienst des Gerricusstifts den Spielevormittag organisiert, einig.
Zur Vorbereitung auf den „praktischen Relgionsuntericht“ hat Lehrerin
Daly mit ihren Schülern geübt, was sie die Damen und Herren fragen und
was sie über sich erzählen können. Maximilian Wittek hat das Gelernte
direkt bei seinem ersten Besuch im Gerricusstift angewendet und sich mit
seinen älteren Spielpartnern über deren Kindheit unterhalten. Sein
Fazit: „Die Kindheit früher war eigentlich wie bei uns – nur ohne
Handy.“ Auch Schülerin Lea Widera hat sich bei ihrem letzten Besuch
angeregt mit Bewohnerin Elisabeth Föster unterhalten. „Dabei haben wir
Fußball als gemeinsames Interesse entdeckt“, so die 13-Jährige.
„Der Umgang mit den älteren Menschen fordert die Jugendlichen, und
ist für sie eine intensive Erfahrung“, sagt Andrea Daly. Besonders
beschäftigt viele Schüler die Frage, wie die Gerricusstift-Mitarbeiter
damit umgehen, dass laufend Bewohnerinnen und Bewohner sterben. Anlass
für die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod war ein Rundgang durch das
gesamte Pflege- und Altenheim zu Beginn des Projekts, bei dem die 13-
bis 14-Jährigen auch den Abschiedsraum des Gerricusstifts besichtigten.
Für Andrea Daly ist dies ein „kostbarer“ Nebenaspekt des Projekts, denn
„in unserer Machergesellschaft wird der Tod meist verdrängt“.
Dass die rund 20 teilnehmenden Schüler ihre Eindrücke während des
„praktischen Religionsunterrichts“ im Gerricusstift gut verarbeiten
können, ist der Lehrerin wichtig. Deshalb ist sie
Gerricusstift-Mitarbeiterin Katharina Beckord sehr dankbar, dass sie
nach jedem Besuch der Schüler ein kleines Abschlussgespräch geführt hat.
Darüber hinaus sollten die Schüler ihren Mitschülern nach jedem
Spielevormittag von ihren Erfahrungen berichten.
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Gerresheimer Pflege- und
Altenheims wiederum freuen sich über die Abwechslung, die die
Schülerinnen und Schüler ihnen bieten. Uwe Bauersachs spielt an diesem
Tag bereits zum dritten Mal mit Philipp Brinkmann Schach: „Man sieht mal
andere Leute und es macht Spaß, mit anderen Gegnern zu spielen“, sagt
der pflegebedürftige Bauersachs. An seinem 14-Jährigen Gegenüber schätzt
er vor allem, dass dieser „nicht so viel redet“. In der Tat sitzen die
beiden hochkonzentriert am Tisch. Als Vorbereitung auf die Besuche im
Gerricusstift hat Philipp Brinkmann intensiv in den Herbstferien mit
seinem Bruder das Schachspielen geübt. Das zahlt sich nun aus. Die
Partie endet Remis. Auch Elisabeth Föster ist nach einer Stunde
Rommé-Spiel begeistert. „Es war wieder wunderbar und ich wünsche euch
alles, alles Gute“, sagt sie und drückt ihren drei jungen Spielpartnern
zum Abschied fest die Hand.
05.06.2019. Erdbeerwoche im Gerricusstift: Anfang Juni dreht sich in dem Gerresheimer Pflege- und Altenheim alles um die Erdbeere. Die Kochgruppe macht Erdbeermarmelade mit Prosecco. Die Backgruppe belegt einen Erdbeerkuchen. Und ein kleines Kommando von fünf Bewohnerinnen und Bewohnern fährt an einem Nachmittag zum Erdbeerfeld neben der Galopprennbahn zum Selberpflücken.
Elisabeth Graf, die sich wegen ihrer steifen Knie mit geraden Beinen zu den Pflanzen mit den roten Beeren herunterbeugt, vermisst ihren Nutz- und Ziergarten nahe der ehemaligen Gerresheimer Glashütte sehr: „Wir bauten Kohlrabi, Möhren und Salat an und hatten wunderschöne Rosen.“ Schon im Alter von sechs Jahren bekam sie ihr eigenes Stück Garten zum Aussähen von Blumen.
Bei Günter Berghahn löst das Erdbeerfeld ganz andere Erinnerungen aus: „Hier befand sich ein Truppenübungsplatz und ein Munitionslager, wo ich mich mit meinem älteren Bruder oft herumgetrieben habe.“ Die Soldaten kannten die beiden Kinder und schenkten ihnen hin und wieder Butterbrote.
Nachdem zahlreiche Schälchen mit Erdbeeren gefüllt und abgewogen
sind, gibt es für die Ausflügler noch eine kalte Erfrischung am
Eiswagen. Helmut Palm wählt passend zum Motto der Woche eine Kugel
Erdbeereis aus. Uwe Bauersachs entscheidet sich für Vanille: „Irgendwann
reicht es auch mal mit Erdbeeren.“ Und was passiert mit den gepflückten
Beeren? „Daraus wird morgen Erdbeerbowle für den Kegelabend gemacht“,
erläutert Katharina Beckord vom Sozialen Dienst.
23.05.2019. An einem sonnigen Nachmittag im Mai unternahmen Irene Hoppe und ihre Kollegin Katharina Beckord vom Sozialen Dienst mit sieben Bewohnerinnen und Bewohnern eine kleine Tour in den Düsseldorfer Südpark. Am See angelangt, zauberten Hoppe und Beckord ein Picknick aus dem mitgeführten Bollerwagen.
Beim gemütlichen Snack kommen bei den Bewohnern Erinnerungen hoch. Elisabeth Graf lebte in ihrer Kindheit in Pommern und bis zum nächsten See war es nur ein Katzensprung. „Als Kind war ich im Sommer jeden Tag im Wasser und hatte schon bald Schwimmhäute“, erzählt die 88-Jährige und fügt wehmütig hinzu: „Am liebsten würde ich auch hier im See schwimmen gehen.“
Johanna Scheer kann sich noch gut an die „schönen Beete und die vielen Blumen“ erinnern, die 1987 im Südpark für die Bundesgartenschau angelegt wurden. „Auch die Wege hat man damals verbreitert.“ Für Scheer, die früher gerne am Wochenende mit dem Fahrrad durch den Südpark fuhr, war das ein echter Gewinn.
Beim anschließenden Spaziergang durch den Streichelzoo wird Waltraud Alisch an den Hof ihrer Eltern erinnert: „Wir hatten früher Schweine, Ziegen und Angora-Kaninchen.“ Ihre Aufgabe war es, die Ställe zu säubern und die Kaninchen einzufangen und festzuhalten, wenn sie geschoren wurden. „Dabei mochte ich es überhaupt nicht, Pullover aus Angorawolle zu tragen“, sagt Alisch.
Text und Fotos (soweit nicht anders angegeben): Angelika Fröhling
11.04.2019. Mehrmals im Jahr organisieren die Mitarbeiterinnen des Sozialen Diensts des Gerricusstifts und die Leiterin der Kita St. Margareta ein gemeinsames Singen von Klein und Groß, das abwechselnd im Clubraum des Altenheims oder im Mehrzweckraum der Kita stattfindet. Im April stand allerdings ein besonderer Termin mit der Kita an: Puppenspieler Markus Welz von Müllers Marionettentheater aus Wuppertal kam mit einer Kofferbühne ins Stiftsgebäude von St. Margareta und erfreute die junge und die ältere Generation mit einer Aufführung des Märchens „Der gestiefelte Kater“.
Geschickt gelang es Welz, Kinder und Erwachsene gleichermaßen einzubinden. So durften die Kinder Kutsch- und Schnarchgeräusche machen, eine Holzsonne auf- und untergehen lassen und die Prinzessin rufen. Für die älteren Zuschauer hielt der Puppenspieler Erklärungen bereit, wie die, dass sich die Geschichte in der Burg Katz oder Burg Maus bei St. Goarshausen abgespielt haben könnte.
Noch mehr als für das Stück interessierten sich die älteren Damen und Herren allerdings für das Verhalten der Kinder. Die 93-jährige Elisabeth Föster rief nach der Aufführung begeistert aus: „Da ist mir wirklich das Herz aufgegangen, wie die Kinder so fröhlich und munter in den Raum reinkamen, wie gut sie mitgemacht haben und wie ruhig sie zuhören konnten.“
Einen Artikel aus der Westdeutschen Zeitung Düsseldorf über den gemeinsamen Besuch von Kita St. Margareta und Alten- und Pflegeheim Gerricusstift finden Sie hier.
19.03.2019. Im März ging es zur Düsseldorfer Classic Remise,
wo in einem restaurierten Ringlokschuppen Oldtimer und
Liebhaberfahrzeuge präsentiert werden. Classic-Remise-Führer Bruno Vogel
lotste die teilnehmenden sieben Bewohnerinnen und Bewohner des Alten-
und Pflegeheims durch das große Gelände und ließ sie einen Blick in die
zahlreichen Händler-, Werkstatt- und Servicebetriebe werfen.
Staunend nahm die kleine Ausflugsgruppe zur Kenntnis, dass viele der
in gläsernen Garagen untergebrachten Oldtimer von Porsche, Mercedes und
Bentley kaum gefahren werden, sondern als Geldanlage dienen.
Bei den Gerricusstift-Bewohnern werden angesichts der alten Fahrzeuge Erinnerungen wach. Günter Berghahn, der 1950 seinen Führerschein machte und die Fahrschule nur für die theoretische Prüfung besuchte, erinnert sich noch gut, wie ihm sein älterer Bruder in Grafenberg das Autofahren in einem VW-Käfer beigebracht hat: „Damals musste man noch beim Herunterschalten Zwischengas geben und beim Heraufschalten Doppelkuppeln, sonst wurde es laut im Auto.“ Gerne hätte auch die 1929 geborene Waltraud Alisch den Führerschein gemacht: „Doch mein Mann war dagegen, weil er fürchtete, mir könnte bei einem Unfall etwas passieren.“ Bei einer anderen Gerricusstift-Bewohnerin löst der Anblick eines alten Rolls-Royce Erinnerungen an Zeiten aus, in denen sie viel in Großbritannien unterwegs war und regelmäßig Zwischenstopps in der Hauptstadt einlegte: „In den 1960er Jahren gehörten diese Autos zum Londoner Straßenbild.“
07.05.2019. Im Garten des Gerricusstifts steht seit einigen Tagen eine lebensgroße Marienfigur – ein Unikat aus Steinguss des Künstlers Bernhard Kucken. „Die Anfrage hat mich sehr überrascht“, gibt der Bildhauer zu. Es komme schließlich nicht alle Tage vor, dass er gebeten werde, eine Marienstatue zu entwerfen – noch dazu eine lebensgroße. Doch Bernhard Kucken, der an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrt und für seine realistischen Werke bekannt ist, sagte direkt zu.
Der Wunsch nach einer großen, wettertauglichen Madonna mit Jesus-Kind
kam von der Bürgerstiftung Gerricus, die im vergangenen Jahr auf der
Suche nach einem Bildhauer war. „Wir wollen mit der Statue sozusagen die
letzte Lücke im Garten des Gerricusstifts schließen“, erklärt Michael
Brockerhoff, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Gerricus.
„Gegenüber den Sitzbänken des so genannten ‚Ruheplatzes‘ ist bereits ein
Halbrund aus großen Steinen angelegt, doch es fehlt bisher der
Blickfang.“ Vor zwei Jahren ließ das Pflege- und Altenheim Gerricusstift
seinen Garten aufwendig neu gestalten, und die Bürgerstiftung Gerricus
stattete damals die Anlage dank großzügiger Spender mit einem
Sinnesgarten für Demenzkranke, Kunstwerken und einem ansprechenden
Vorplatz samt Gartenmöbel aus. „Als Pflege- und Altenheim, das mit der
katholischen Kirchengemeinde St. Margareta einen katholischen Träger hat
und in dem viele Bewohnerinnen und Bewohner leben, denen ihr
christlicher Glaube sehr wichtig ist, lag es nahe, eine Marienstatue zu
wählen“, sagt Remy Reuter, der Leiter des Gerricusstifts.
Bildhauer Berhard Kucken machte daraufhin einen ersten, ca. 40
Zentimeter hohen Gipsentwurf für eine Madonna und stellte diesen bei
einem Ortstermin im Garten des Gerricusstifts vor. Der Entwurf
überzeugte sofort, obwohl der Gesichtsausdruck der jungen Maria für
einigen Diskussionsstoff sorgte. So wurden sich der Künstler, Remy
Reuter, der Bewohnerbeirat des Gerricusstifts sowie Michael Brockerhoff
und Renate Scheiter, die als Zeitstifterin der Bürgerstiftung Gerricus
künstlerische Projekte leitet, schnell einig. „Wir freuen uns sehr, dass
wir mit diesem einzigartigen Kunstwerk nun einen Ort haben, der
Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter, Gäste und Gemeindemitglieder zum
Verweilen und zum Gebet einlädt“, sagt Einrichtungsleiter Remy Reuter.
Die – öffentlich zugängliche – Statue soll auch zum Treffpunkt der Gemeinde werden, z. B. im Monat Mai für Marienandachten. Am Sonntag, 5. Mai wurde die Marienstatue vom leitenden Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Margareta, Monsignore Oliver Boss, gesegnet und bei einer kleinen Andacht den Mitgliedern der Kirchengemeinde im Beisein von Bewohnerinnen und Bewohnern des Gerricusstifts vorgestellt.
Die Bürgerstiftung Gerricus, die wie bei fast allen ihren Projekten
auch bei der Marienstatue in Vorleistung getreten ist, bittet herzlich
um Spenden zur Finanzierung des Kunstwerks. Informationen unter www.buergerstiftung-gerricus.de
Text und Fotos (sofern nicht anders angegeben): Angelika Fröhling
13.03.2019. Die Ausstellung „Opernkostüme aus vier Jahrzehnten“ von Bewohnerin Edith Szewczuk in der Cafeteria des Gerricusstifts fand großen Anklang und wurde deshalb um eine Woche verlängert. Am gestrigen Dienstag hatte der Soziale Dienst zum Rundgang durch die Ausstellung eingeladen. Etwa 15 Bewohnerinnen und Bewohner ließen sich die Zeichnungen der langjährigen Kostümbildnerin der Oper am Rhein, Edith Szewczuk, zeigen. Doch es gab nicht nur Zeichnungen zu sehen…