29.9.16 – Schülerpraktikanten

Schülerpraktikanten helfen Bewohnern

29.09.2016. Auf den Donnerstagnachmittag freut sich Günter Berghahn besonders. Denn dann kommt der 14-jährige Schüler Alexander Müller zu ihm ins Pflege- und Altenheim Gerricusstift in Düsseldorf-Gerresheim. „Es ist schön, Gesellschaft zu haben“, sagt der 86-Jährige, der ansonsten wenig Besuch bekommt.

Seit Anfang September macht Alexander Müller vom Marie-Curie-Gymnasium in Düsseldorf-Gerresheim ein Sozialpraktikum im Pflege- und Altenheim Gerricusstift. Dabei ist Alexander einer von zurzeit vier Schülerpraktikanten, die die Bewohnerinnen und Bewohner des Gerricusstifts ein Schuljahr lang begleiten.

Alexander Müller und Günter Berghahn starten zu einem Spaziergang.
(Fotos: A. Fröhling)

Etwa zwei Stunden verbringt Alexander jede Woche mit Günter Berghahn. Dann gehen die beiden spazieren, machen Besorgungen und unterhalten sich. Für ungemütliche Tage im Herbst und Winter hat sich Günter Berghahn schon eine Spielesammlung parat gelegt. 

„Ich war positiv überrascht, wie fit Herr Berghahn ist“, berichtet Alexander von seinem ersten Treffen mit dem Senior vor den Sommerferien. Den Praktikumsplatz hat er sich selbst ausgesucht. Während viele seiner Klassenkameraden in Kindergärten oder bei der Bahnhofsmission mithelfen würden, wollte er sich bewusst für ältere Leute einsetzen. „Es macht auf jeden Fall Spaß“, sagt der Jugendliche, der in seiner Freizeit gerne Tennis spielt. Außerdem findet er es gut, dass das Praktikum über eine längere Zeitspanne geht. 60 Stunden muss er mindestens machen. Doch Alexander geht davon aus, dass es am Ende mehr Stunden sein werden.

An Gesprächsstoff mangelt es jedenfalls nicht. Günter Berghahn ist Hobbyfotograf, gelernter Buchbinder und arbeitete 40 Jahre lang im Düsseldorfer Goethe-Museum. Dadurch ist er viel in Deutschland und Europa herumgekommen. Doch Berghahn erzählt nicht nur gerne von seinen beruflichen Erlebnissen. Der gebürtige Gerresheimer weiß auch viel von der Vergangenheit im Stadtteil zu erzählen. So erinnert er sich noch an die Zeit, als die Engländer nach dem Zweiten Weltkrieg in Gerresheim stationiert waren. Von Alexander will er meistens Neuigkeiten aus dem Schulalltag erfahren. Dabei ist der Gerricusstift-Bewohner froh, dass sich der Schüler so gut mit der Technik auskennt. So habe ihm Alexander beispielsweise dabei geholfen, die Anzeige seines Digitalradios neu einzustellen. 

Der 14-Jährige hört gerne zu, wenn der 86-Jährige erzählt.

Dass es schön ist, regelmäßig Besuch von einer Schülerpraktikantin zu bekommen, bestätigt auch Hildegard Herrmann: „Man hat sich viel zu erzählen und kommt auch eher nach draußen.“ Die Bewohnerin des Gerricusstifts profitiert schon seit mehreren Jahren von der Kooperation des Pflege- und Altenheims mit dem Marie-Curie-Gymnasium. Erst kürzlich hat sie von einer ihrer ehemaligen Schülerpraktikantinnen Post aus England bekommen. „Das hat mich riesig gefreut.“

30.6.16 – Gisy und Sammy

„Gisy und Sammy sind fast schon Mitarbeiter“

30.06.2016. „Gisy“ und „Sammy“ sind zwei lebhafte, verspielte junge Hunde. Kaum sind sie im Tagesraum im Wohnbereich 2 des Pflege- und Altenheim Gerricusstift in Düsseldorf-Gerresheim angekommen, möchten die Bewohnerinnen und Bewohner sie gerne streicheln und ihnen Leckerchen geben. „Eigentlich hatte ich immer Angst vor Hunden, weil ich einmal gebissen wurde. Doch auf diese beiden Hunde freue ich mich immer“, erzählt die 78jährige Rollstuhlfahrerin Ursula Jetschmann.  

Gisy fühlt sich auf dem Schoß von Ursula Jetschmann wohl. Pflegefachkraft Heike Maigatter freut sich, wenn ihr Hund bei den Bewohnerinnen und Bewohnern für Abwechslung sorgt.

Rund drei Mal in der Woche nehmen Pflegefachkraft Heike Maigatter und Petra Reinartz, kommissarische Pflegedienstleiterin, ihre Hunde „Gisy“ und „Sammy“ mit an ihren Arbeitsplatz im Gerricustift. Die vierjährige Shih-Tzu-Malteser-Mix-Hündin Gisy und der dreieinhalbjährige Havaneser-Rüde Sammy kennen sich dort bestens aus und sind bei fast allen Bewohnerinnen und Bewohnern sehr beliebt. 

„Es ist schön zu sehen, wie sogar schwer an Demenz erkrankte Bewohner plötzlich von ihren früheren Erlebnissen mit ihren Hunden erzählen“, weiß Petra Reinartz zu berichten. „Und selbst bei bettlägerigen Bewohnern, die sich nicht mehr äußern können, geht ein Strahlen über das Gesicht, wenn wir ihnen Sammy oder Gisy mal auf die Bettdecke setzen“, fügt die kommissarische Pflegedienstleiterin hinzu. Nicht umsonst werden Sammy und Gisy im Gerricusstift schon fast als Mitarbeiter gesehen.

Hund Sammy lässt sich von Felicitas Fierlings gerne streicheln. Petra Reinartz, Hundebesitzerin und kommissarische Leiterin des Pflegedienstes, und Alltagsbegleiterin Janine Ising schauen fröhlich zu.

„Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind viel motivierter, wenn sie die Hunde sehen und können sich beispielsweise auf einmal wieder bücken, um sie zu streicheln“, erzählt Heike Maigatter, die Besitzerin von Gisy. Auch die Alltagsbegleiter im Gerricusstift nähmen Sammy und Gisy gerne mit auf einen Spaziergang, wenn sie mit Rollstuhlfahrern unterwegs seien. So sind die Sammy und Gisy für alle ein Gewinn.


12.5.16 – Auf Erinnerungstour durch Düsseldorf

Auf Erinnerungstour durch Düsseldorf

12.05.2016. Die Freude ist groß, als sich 21 Bewohnerinnen und Bewohner des Pflege- und Altenheims Gerricusstift in Düsseldorf-Gerresheim zwischen 56 und 95 Jahren sowie zehn Begleitpersonen an einem sonnigen und warmen Frühlingstag mit einem speziellen Rollstuhlbus einen Ausflug unternehmen. „Wir wollen die Bewohnerinnen und Bewohner mit auf eine kleine Erinnerungstour durch Düsseldorf nehmen und ihnen altbekannte, aber auch neue Einblicke in die Stadt geben“, erklärt Nicole Vetten vom Sozialen Dienst des Gerricusstifts und denkt zum Beispiel an den Anblick des Hofgartens, der seit Sturm Ela deutlich weniger Bäume hat.

Vor der Stadtrundfahrt: Die Rollstuhlfahrer warten geduldig auf den Hublift, der sie bis zur oberen Spezial-Bustür hebt.

„Ich freue mich sehr, mal wieder etwas anderes zu sehen“, sagt Bewohnerin Ursula Jetschmann. Die Rollstuhlfahrerin stammt aus Pommern, lebt aber schon seit 40 Jahren in Gerresheim. Michael Vetten, Gästeführer der Stadt Düsseldorf umreißt die von ihm geplante Route und steigt dann sofort in seine unterhaltsamen Ausführungen über Geschichte und Gegenwart in der Landeshauptstadt ein.

Der Ausflugbus fährt über die Benderstraße, Gerresheims bekannte Einkaufstraße, und die 89-jährige Marianne Krischel erkennt ihr früheres Wohnhaus. Mit trauriger Stimme erzählt sie, dass sie dort vor zwei Jahren ausziehen musste, weil sie die acht Stufen zu ihrer Wohnung nicht mehr herunterkam und oft stürzte. Doch schon bald darauf hellt sich ihre Stimmung wieder auf: „Herrlich, dass ich das alles nochmal sehen kann!“

Auf dem Burgplatz wird es eng und der Fahrer muss den Bus zentimetergenau wenden.

Als es am Neubaugebiet auf dem ehemaligen Gelände der Reitzensteinkaserne in Mörsenbroich vorbeigeht, erzählt Stadtführer Vetten, selbst gebürtiger Düsseldorfer, dass er in dieser Kaserne gemustert wurde. Marianne Krischel nickt. Auch ihr verstorbener Mann, mit dem sie 64 Jahre lang verheiratet war, musste einst dort antreten. Und erneut wird sie an ihren Mann erinnert: Nachdem Michael Vetten gerade die Geschichte zum Besten gegeben hat, wie der Kräuterlikör „Killepitsch“ zu seinem Namen kam und dass das Düsseldorfer Bier „Alt“ genannt wird, weil es nach alter Tradition gebraut wird, fällt Marianne Krischel beim Stichwort Brauhaus Uerige ein: „Am Wochenende saßen wir dort oft in der 1. Etage, haben etwas gegessen, und mein Mann hat Bier und Killepitsch getrunken.“

Die Fahrt über die Nordbrücke bietet einen schönen Ausblick auf Düsseldorfs Uferpromenade.

Gleich zweimal bietet sich den Bewohnerinnen und Bewohnern des Gerricusstifts aus dem Busfenster heraus ein herrlicher Ausblick auf Düsseldorfs Altstadt, einmal bei der Fahrt über die Nordbrücke und – nach kurzer Tour durch Oberkassel – auf dem „Rückweg“ über die Rheinkniebrücke. Doch erst als der Busfahrer in die Königsallee einbiegt, recken die älteren Damen und Herren neugierig die Hälse und fangen an zu tuscheln. Als der Bus auf der Mühlenstraße Richtung Burgplatz fährt, ruft der 83jährige Josef Nolte beim Haus mit der Nr. 7 aus: „Da ist mein Geburtshaus.“

Gute Laune im Bus: Schönes Wetter, tolle Aussichten auf Düsseldorf und interessante Geschichten von Stadtführer Michael Vetten.

Nach der etwa eineinhalbstündigen Stadtrundfahrt, die das Gerricusstift dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinnützigen Stiftung der Eheleute Theodor P. Scheurenberg unternehmen kann, ist das Ziel des Ausflugs erreicht: Das Bauerncafé in „Kappes-Hamm“. Wie Michael Vetten berichtet, geht der Spitzname dieses ländlich geprägten Stadtteils auf die Zeit zurück, als auf den Feldern ringsum, vorwiegend „Kappes“ (Kohl) angebaut wurde.

Es schmeckt: Die Torten des Bauerncafés in Hamm sind alle selbstgebacken.

Für Helga Korfkamp ist Hamm eine Art Heimspiel, denn sie ist dort geboren und aufgewachsen. „Wir haben das Gemüse immer direkt vom Feld gekauft, weil es dann billiger war“, erinnert sich die heute 86Jährige. Ihr Großvater und ihr Vater sowie alle Bauern und selbst die Lehrer hätten damals ausschließlich Düsseldorfer Platt gesprochen. Auch der 69-jährige Gästeführer Vetten ist auf einem Gemüsehof in Hamm groß geworden und entsinnt sich noch, wie sein Großvater und er samt Pferdekutsche mit der Fähre übersetzten, um zu den Felder auf der anderen Rheinseite zu gelangen.

„Da haben wir immer gebadet“, ruft einer der Ausflügler als der Bus auf der Rückfahrt ganz nah am Rheinufer entlangfährt.

Über Oberbilk („Der Stadtteil war damals sehr verrufen, weshalb wir da nicht alleine hingehen durften“, so Helga Korfkamp) und den für viele Ausflugsteilnehmer noch unbekannten Stadtteil Grafental ging es im Feierabendverkehr langsam zurück zum Gerresheimer Gerricusstift. „Das war heute ein richtiges Erlebnis“, sagt Bewohnerin Felicitas Fierlings. Und über das ganze Gesicht strahlend fügt die gebürtige Salzburgerin hinzu: „Wir haben so viel Schönes vor der Haustür

Text und Fotos: Angelika Fröhling

9.2.16 – Sing-Kooperation mit der Kita St. Margareta

Sing-Kooperation mit der Kita St. Margareta

09.02.2016 Das Schöne am Singen ist: Jeder kann mitmachen. Und wenn man mit mehreren singt, macht es noch mehr Spaß – ganz unabhängig vom Alter. Das konnte man auch am Veilchendienstag in der Kita St. Margareta in Düsseldorf-Gerresheim schön beobachten. Dort feierten zwei- bis sechsjährige Kita-Kinder gemeinsam mit Bewohnerinnen des Pflege- und Altenheim Gerricusstift Karneval. Bei Bewegungsliedern und einer Polonaise hatten beide Seiten großen Spaß.

Kita-Kinder und Bewohnerinnen singen und feiern zusammen, Foto: A. Fröhling

Zwischendurch sangen die Kindergarten-Kinder den Älteren „ihre“ lustigen Lieder vor wie beispielsweise „Herr Uklatsch“. Bei Liedern wie „Am alten Schlossturm zu Düsseldorf am Rhein“ waren dann ausschließlich die Bewohnerinnen des Gerricusstifts am Zuge. Beiden Seiten bekannt waren Lieder wie „Dornröschen war ein schönes Kind“, das die Kita-Kinder zugleich mit verteilten Rollen aufführten. Was die Kinder den Älteren an Bewegungsmöglichkeiten voraushatten, machten diese mit musikalischer Unterstützung durch einfache Instrumente wie Klangstäbe und Trommeln wieder wett

Schon seit Jahren besteht zwischen dem Pflege- und Altenheim Gerricusstift und der Kita St. Margareta in eine Art „Sing-Kooperation“. D.h. die Kita-Kinder kommen regelmäßig zu Festen ins Gerricusstift, um den Bewohnerinnen und Bewohnern mit ihrem Gesang eine Freude zu machen. Umgekehrt kommen aber auch die älteren Damen und Herren gerne in die gegenüberliegende Kita. So lernen sie die Umgebung der Kinder kennen und können mit ihnen gemeinsam bekannte Volkslieder singen. 

7.12.15 – Sinneszimmer

Ein Zimmer zur Sinnesanregung

07.12.2015 „Wir wollten kein trauriges, leerstehendes Zimmer haben“, erklärt Remy Reuter, Leiter des Pflege- und Altenheim Gerricusstift. Von 2018 an muss jedes Pflegeheim über ein „Ausweichzimmer“ verfügen, damit zum Beispiel Bewohner eines Doppelzimmers bei einer ansteckenden Infektion schnell in einem Einzelzimmer untergebracht werden können. Um das „Ausweichzimmer“ das ganze Jahr über sinnvoll nutzen zu können, kam das Team des Gerricusstifts auf die Idee, daraus einen „Sinnesraum“ für besondere Therapieangebote zu machen.

Da das Pflege- und Altenheim Gerricusstift zurzeit den kompletten Umbau des Hauses stemmen muss, war allerdings schnell klar, dass die Einrichtung eines „Sinneszimmers“ nicht zu finanzieren sein würde. Doch die Bürgerstiftung Gerricus machte den „Sinnesraum“ zu einem ihrer Projekte und übernahm schließlich die kompletten Kosten von insgesamt 12.300 Euro für Möbel und Technik von der Firma WIBU. Möglich gemacht hatten dies Fritz Asche, der zu seinem Geburtstag um Spenden bat und Ernst Termeer, der seinen Nachlass der Bürgerstiftung Gerricus vermachte.

Im neuen Sinneszimmer (v.l.n.r.): Barbara Norff, Nichte von Ernst Termeer, Remy Reuter, Einrichtungsleiter, Fritz Asche, Spender, Michael Brockerhoff, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Gerricus und (liegend) Yvonne Schauch, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Gerricus. (Foto: A. Fröhling)

In dem „Sinneszimmer“, das nun fertig ausgestattet ist, können vor allem Bewohnerinnen und Bewohner betreut werden, die so schwer erkrankt oder bewusstseinsgetrübt sind, dass sie über eine normale Ansprache nicht mehr zu erreichen sind. Das Besondere ist: An der Decke und an der Wand ist eine Bilder- und Lichtleiste angebracht. So kann sich selbst der bettlägerige Bewohner persönliche Fotos anschauen, zum Beispiel von seinen Enkeln, von seiner Hochzeitsreise oder von seinem langjährigen Hobby. Darüber hinaus kann der Bewohner durch farbiges Licht, Musik und Gerüche in eine anregende oder beruhigende Stimmung versetzt werden. „Wir wissen, dass der Geruchssinn enorm die Psyche beeinflussen kann“, erläutert Remy Reuter. Deshalb wurde in dem Raum ein Gerät zur Luftreinigung installiert, das der Luft zugleich auch verschiedene Aromen beimischen kann. So könnte zum Beispiel die an schwerer Demenz erkrankte, begeisterte Rosenzüchterin mit Rosenduft an schöne Erlebnisse erinnert werden.

19.11.15 – 60 Jahre Gerricusstift

60 Jahre Pflege- und Altenheim Gerricusstift

Die Bewohner stoßen mit „Kalter Ente“ an.

19.11.2015 Rote Nelkengestecke, Obsttorte mit bunten Schirmchen und „Kalte Ente“ im Glas – zur Feier der Gründung des Pflege- und Altenheims Gerricusstift vor 60 Jahren nahmen am 19. November 2015 Mitarbeiter und Ehrenamtliche die Bewohnerinnen und Bewohner mit auf eine kleine Reise in die 1950er und 60er Jahre. An den Wänden der Eingangshalle hingen die Seiten einer Original-Ausgabe der „Rheinischen Post“ vom 19. November 1955. Drei Kurzfilme riefen die Mode, Tänze und politischen Themen des Jahres 1955 in Erinnerung. Und im Speisesaal stand eine Auswahl an Küchen- und Haushaltsgegenstände im typischen Design der 50er Jahre. 

„Wir feiern heute eigentlich zwei Jubiläen“, sagte Remy Reuter, der Leiter des Pflege- und Altenheims zu Beginn. „Zum einen 60 Jahre Gerricusstift und zum anderen 25 Jahre Neubau.“ Denn 1955 bezog das Pflege- und Altenheim zunächst ein Gebäude an der Gerricusstraße 16, zwischen Pillebach und Basilika St. Margareta gelegen. 1990 wurde dann der Neubau des Pflege- und Altenheims schräg gegenüber auf der Gerricusstraße 11 eröffnet. Franziska Petermöller, von 1981 bis 2005 Leiterin des Gerricusstifts, erinnert sich noch heute daran, dass diejenigen Bewohner, die immer am lautesten gegen den Neubau gewettert hatten, am Ende die Ersten waren, die ihre Koffer für den Umzug packten. „Weihnachten 1990 konnten wir dann alle zusammen hier in diesem schönen Haus feiern“, erzählte Petermöller.

Die alte und die neue Leitung (v.l.): Monsignore Wilhem Terboven, Remy Reuter, Franziska Petermöller, Karl-Heinz Sülzenfuß, Petra Reinartz

Dass die katholische Kirchengemeinde St. Margareta auch heute noch Träger des Pflege- und Altenheims ist, bezeichnete Pfarrer Karl-Heinz Sülzenfuß in seiner Rede als wichtig. Schließlich könne auf diese Weise immer eine gute Verbindung zwischen Gemeinde und Bewohnern gehalten werden. Wie gut die Verbindung ist, zeigte auch der Besuch von Kindern der Kindertagesstätte St. Margareta, die im Gerricusstift regelmäßig zu Gast sind. So sangen etwa 25 Kinder zwischen 2 und 6 Jahren den Bewohnerinnen und Bewohnern einige Lieder vor und überreichten anschließend Einrichtungsleiter Reuter zum Jubiläum ein selbstgebasteltes Kunstwerk mit den Tieren ihrer vier Gruppen.

Remy Reuter nimmt das Geschenk der Kita entgegen. (Alle Fotos: A. Fröhling)

Was es mit den Mauerresten aus dem 10. Jahrhundert auf sich hat, die bei den Bauarbeiten für das neue Gerricusstift gefunden wurden und die heute noch im Keller zu sehen sind, erläuterte der Archäologe und Denkmalschützer Peter Schulenberg. Seine Frau Gaby ergänzte die Ausführungen mit einem kleinen Überblick über Gerresheims bewegte historische Geschichte.

Am Ende klang der Nachmittag mit Liedern zum Mitsingen wie „Ganz Paris träumt von der Liebe“ und „Arrividerci Roma“ und einem Gläschen Eierlikör aus.

24.9.15 – „Gesundheitstag“ für die Mitarbeiter

„Gesundheitstag“ für die Mitarbeiter

24.09.2015 Heike Maigatter, Altenpflegerin im Pflege- und Altenheim Gerricusstift zögert einen Augenblick, bevor sie sich in den etwas furchteinflößenden „Back-Check“ einspannen lässt. Mit dem wie eine Bodybuilder-Maschine aussehenden Gerät wird ihre Rücken- und Bauchmuskulatur gemessen.

Mitarbeiterin Heike Maigatter lässt ihre Rückenmuskulatur prüfen. (Foto: A. Fröhling)

„Pflegekräfte leiden häufig unter Muskel- und Skeletterkrankungen, da sie oft schwer heben müssen“, weiß Remy Reuter, Leiter des Gerricusstifts aus Erfahrung. Seine Einrichtung hat in den letzten Jahren schon viele zusätzliche Hilfsmittel wie Lifter und elektrische Rollstühle angeschafft, um den Mitarbeitern den Arbeitsalltag zu erleichtern. Dennoch bliebe der Pflegeberuf anstrengend, so Reuter. 

Damit die knapp 100 Mitarbeiter wissen, wo sie zurzeit gesundheitlich stehen und wie sie besser vorsorgen können, bot ihnen das Gerricusstift zusammen mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung, einer Tochter der AOK Rheinland/ Hamburg, einen „Tag der Gesundheit“ an. Dabei konnten sich die Mitarbeiter Cholesterin, Blutzucker, Blutdruck und Taillenumfang messen lassen, eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen und beim „Stresspiloten“ überprüfen, wie gut sie sich entspannen können. 

Die Messungen des „Back-Check“ haben bei Altenpflegerin Heike Maigatter ein ungünstiges Verhältnis von Bauch- und Rückenmuskulatur zu Tage gefördert. Sportwissenschaftler Markus Birnkammer vom Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung analysiert mit ihr die Ergebnisse, stellt ihr einen persönlichen Trainingsplan zusammen und zeigt Heike Maigatter auch gleich auf der Trainingsmatte, wie die Übungen richtig durchgeführt werden. 

Nachdem sie die Tests und Beratungen durchlaufen hat, zeigt sich Heike Maigatter sehr zufrieden mit dem „Tag der Gesundheit“. Sie nimmt sich fest vor, ihre Rücken- und Bauchmuskeln nun regelmäßig zu trainieren. Wenn sie jetzt noch an einem anerkannten Präventionskurs im Bereich Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung, Entspannung oder Suchtmittelkonsum teilnimmt, bekommt sie vom Gerricusstift im Folgejahr sogar einen zusätzlichen Urlaubstag geschenkt.

07.07.2015 – Tierischer Besuch

Tierischer Besuch im Gerricusstift

07.07.2015 Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflege- und Altenheims Gerricusstift in Gerresheim war der Besuch von Toska, Capo, Emmi, Fredo und Pablo Anfang Juli 2015 eine willkommene Abwechslung: Die fünf Schülerinnen und Schüler der „Hundeschule Knochenarbeit“ aus Düsseldorf-Oberbilk liefen Slalom zwischen den Beinen ihrer Halterin, sprangen durch einen Reifen, gaben die Pfote und rollten sich auf Kommando über den Rasen. 

Wasserhund „Pablo“ lässt sich geduldig streicheln. (Foto: Fröhling)

Besondere Freude bereitete es den Bewohnerinnen und Bewohnern des Gerricusstifts, die Hunde zu füttern und zu streicheln. „Diese Art von Sozialkontakt erfreut die Menschen einfach“, sagte Tierärztin und Hundetrainerin Felicitas Behr von der Hundeschule Knochenarbeit. Auch Ingrid Keller vom Sozialen Dienst des Gerricusstifts zeigte sich zufrieden über den Besuch der Hundeschule, die bereits zum siebten Mal zu Gast in dem Gerresheimer Pflege- und Altenheim war: „Wie schon in den Jahren zuvor, so konnten wir auch heute wieder in viele glückliche Gesichter schauen.“ 

Den positiven Einfluss der Hunde weiß auch Nadine Taube, die sich im Gerricusstift als Sozialarbeiterin um die älteren Menschen kümmert, zu schätzen. Wenn sie, so wie heute, mit ihrem Lagotto namens „Fredo“, einem italienischen Wasserhund, zur Arbeit kommt, seien die Bewohnerinnen und Bewohner viel wacher und unterhielten sich eher untereinander. „Auch bei Heimweh ist der Hund eine gute Ablenkung.“ Wenn Fredo etwas älter ist, soll er als Therapiehund ausgebildet werden. Bis dahin übt der sieben Monate alte Lagotto in der Hundeschule Knochenarbeit erst einmal „Grundgehorsamsübungen“ wie „Sitz“ und „Bleib“ und natürlich ein paar Späße. Und er freut sich über jedes gereichte Leckerchen. Gerne auch aus der Hand eines Bewohners des Gerricusstifts.